Qui part à la chasse, Lea Favre, CH 2024_02.jpg

Schweizer Wettbewerb 2025

In den Filmen des diesjährigen Schweizer Wettbewerbs ist ein verstärkter Trend zum Komödiantischen auszumachen – von Verrücktheiten und Extravaganzen bis hin zu Gruselmärchen («Progress Mining»).

Wir erleben die Weltgeschichte in Kurzform («Storytelling»), werden Zeug*innen einer mysteriösen Massenvergiftung («Der Vegetarierkongress») und begegnen einer Diva, die zur Verschlankung ihrer Figur mit einem Bandwurm zusammenlebt («Bandwurm Alexis & die Operndiva»).

Ein Spatz möchte so stark und elegant sein wie ein Strauss («Ostrich»), Kariesbakterien kämpfen in der Mundhöhle um ihr Überleben («Karies») und in einer Berghütte sucht eine Gitarristin vergeblich nach Ruhe («In Tune»).

Experimentelle Ansätze und ironisch-kritische Perspektiven sind ebenso vertreten, etwa wenn ein Bananenballett den Konsumwahn aufs Korn nimmt («Labouyi Bannann») oder ein vorgegebener Rahmen durchbrochen werden muss («Frames»).

Bei aller Leichtigkeit werden auch ernste Themen wie Krankheit oder Mobbing aufgegriffen, mal subtil, mal direkt («Qui part à la chasse», «Ich bin nicht sicher», «Cottage Cheese», «Ouais»). Und auch der ironische Ton mancher Filme hindert uns nicht daran, tief ins Genre einzutauchen; wir begleiten eine von Fernsehbildern durchdrungene Polizeirazzia («TV oder Die Ruhestörung an der Waldbergstrasse») oder erhalten im Herzen der Tokioter Unterwelt eine bitterböse Lektion («Double or Nothing»).

Das Selektionsteam wählte aus insgesamt 80 eingereichten Schweizer Filmen 16 aus, die in zwei Programmen um die Gunst des Publikums und der Jury wetteifern.

Presenting Partner: Migros-Kulturprozent