Awareness-KONZEPT

Gemeinsam wollen wir unser Bestes geben, um ein diskriminierungsfreies Festival und einen sichereren Raum für marginalisierte Communities zu schaffen. Daher setzen wir eine Null-Toleranz-Politik für Rassismus, Sexismus, Homophobie, Transphobie, Behindertenfeindlichkeit und Gewalt oder andere diskriminierende, respektlose oder nicht konsensuelle Verhaltensweisen durch. Bei Übertretungen oder Verstössen gegen unsere Richtlinien, die zum Ausschluss vom Festival führen, wende Dich bitte umgehend an +41 78 230 86 09, um Unterstützung zu erhalten und wir werden versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden.

Fantoche ist Teil des Kollektivs "Keep Festive", das sich zum Ziel gesetzt hat, Animationsfestivals sicherer zu machen. Keep Festive ist ein Zusammenschluss von Festivals und Institutionen, die sich zum Ziel gesetzt haben, sicherere Räume zu schaffen und alle Arten von unangemessenem Verhaltenzu verhindern, indem sie diverse Möglichkeiten von Regelungen und Schulungen für Organisator*innen, Volunteers und Besucher*innen anbieten.

Möchtes Du uns über Deine Erfahrungen am Fantoche berichten? Hast Du Vorschläge, was wir verbessern könnten? Inputs, Ideen, Feedback und Kritik können (anonym) über das Awareness-Formular mitgeteilt werden.

Unser vollständiges und detailliertes Awareness-Konzept findest Du hier.

Awareness-Konzept Fantoche 2023


Vollständiges Awareness-Konzept

Glossar


Rassismus
ist ein historisch gewachsenes Herrschafts-
und Gewaltsystem, das eine pseudowissen-
schaftlich konstruierte Hierarchie zwischen
Menschen unterschiedlicher Hautschattie-
rungen und ethnischer und/oder religiöser
Zugehörigkeiten etabliert und aufrechterhält.
Rassismus ist die ideologische Grundlage
für die Legitimierung einer weltweit strukturellen Ungleichbehandlung nicht weisser rassifizierter Menschen.

Diskriminierung
Gruppenzuordnungen, aufgrund derer Menschen diskriminiert werden, sind zum Beispiel Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung, soziale oder ethnische Herkunft, Sprache, Religion, politische Überzeugung, Alter, Behinderung, Körpergewicht. Die von der Gesellschaft konstruierten Normen und die Abweichung davon führen zu Diskriminierung.

Sexismus
bezeichnet die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. In einer männlich dominierten
patriarchalen Gesellschaft zeigt sich Sexismus jedoch vor allem in der Abwertung und Marginalisierung von Frauen, trans Personen und Weiblichkeit im Allgemeinen. (Cis-)Männlichkeit wird hier als Norm verstanden, an der alles gemessen wird. Der Begriff Sexismus stammt aus dem Englischen.

trans(gender)
(lat. für «jenseits», «hinüber», veraltet: «transsexuell») bezeichnet Geschlechtsidentitäten, die sich nicht oder nur teilweise mit dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Trans Menschen können sich als männlich oder weiblich, aber auch ausserhalb
des binären Geschlechtersystems identifizie-
ren, also zum Beispiel als non-binär, agender
oder genderfluid.

Safer Space
meint aktiv hergestellte Räume und Räum-
lichkeiten, in denen sich Menschen mit Dis-
kriminierungserfahrungen möglichst sicher
fühlen dürfen und keinen Marginalisierungen, Beleidigungen oder Belästigungen ausgesetzt sind. Voraussetzungen für die Etablierung eines solchen Ortes sind achtsames, diskrimi-
nierungskritisches Verhalten, eine ebensolche Gesprächskultur sowie geteilte Diskriminierungserfahrungen. Um zu kennzeichnen, dass es keine komplett macht- und herrschaftsfreie Räume geben kann, wird von «safer» statt von «safe spaces» gesprochen.

Behindertenfeindlichkeit
Diskriminierung von Menschen mit Behinderung, die nicht den Normvorstellungen, was Menschen können und leisten sollen – zum Beispiel laufen, sehen, hören, sprechen, sozial interagieren –, entsprechen. Menschen sind nicht aufgrund ihrer individuellen Körper behindert, sondern werden durch Barrieren und gesellschaftliche Ausschlüsse behindert. Es sind nicht die individuellen Körper oder Fähigkeiten der Personen selbst, die Behinderung ausmachen, sondern Barrieren und fehlende Zugänge

Marginalisierung
bezeichnet die Verdrängung von Individuen
oder Gruppen an den Rand der Gesellschaft.
Die Verdrängung kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen, also zum Beispiel geografisch, wirtschaftlich, sozial oder kulturell sein; meist spielt sie sich auf mehreren Ebenen ab.

Die Texte aus diesem Glossar speisen sich aus dem "Talking Diversity Glossar" des Schauspielhaus Zürich.